Irland 2022

Einmal noch mit dem Motorrad nach Irland. Irland war meine erste Motorradreise im Jahr 2016. Damals war ich noch total unerfahren und hatte ehrlich gesagt nicht so viel von der Tour, weil ich permanent damit beschäftigt war, vernünftig zu fahren. Für gucken war da nicht so viel Zeit.

Die Bilder der Tour aus 2016 findest du hier: Irland 2016

Also gehts noch mal dorthin. Vorher mache ich aber noch einen Abstecher nach Amsterdam

Ganz kurzer Abstecher nach Rotterdam

In Hoek von Holland habe ich dann Thomas getroffen. War ganz witzig, wir hatten weder Zeit noch Ort im Vorfeld klar gemacht und waren fast zeitgleich an der gleichen Stelle angekommen.

Wir haben noch im Hafen gegessen, wenngleich das dort 2016 deutlich besser war.

Um 19 Uhr waren wir auf der Fähre und haben die „Luxuskabine“ bezogen

.: Irland 2022

Tag 1: Harwich – Swansea – die Autobahn ruft

Morgens um 7.30 standen wir bereits auf englischem Boden. In England ist es eine Stunde früher 🥱. Das spannendste auf der Fahrt quer über die Insel war die Begegnung mit einer Deutschen in einem Cafe an der Autobahn. Der Rest ist schnell gesagt: 460 km reine Autobahn. In Wales gab es dann schon das ein oder andere zu sehen, insbesondere die beiden imposanten Brücken über die wir fuhren waren toll. Aber Autobahn = keine Haltemöglichkeiten= keine Bilder.

Tag 2: Swansea – Fishguard – Rosslare – Waterford

Anreisebilder

Nachdem wir in Waterford in einem Pub gut zu Abend gegessen hatten, sind wir zeitig in unsere Unterkunft zurück.

Tag 3: Waterford – Cork – Kenmare

Die Fahrt am nächsten Morgen begann jedoch richtig schlecht: ich habe mich mit dem Motorrad auf die Seite gelegt. Das Motorrad hat ein paar Kratzer, ich ein paar mehr. Linksseitig werde ich wohl die nächste Zeit sehr bunt sein, ich vermute eine Rippenprellung. Tut jedenfalls ziemlich weg, ist aber mit Ibuprofen zu ertragen. (Nachtrag: Rippenbruch)

Wie auf allen Touren bisher wollen beide Navis grundsätzlich in die jeweils andere Richtung. Warum wissen wir immer noch nicht, aber die Lösung heißt: der der vorne ist bestimmt den Weg.

Die gestrige Tour führte uns über Cork:

Unsere Meinung danach: Städte werden gestrichen, kosten zu viel Zeit beim Autoverkehr

Auf dem Weg nach Kenmare:

Am Abend waren wir dann wieder in einem netten Pub mit Livemusik.

„Lustig“ war: vier Tische in einer Nische und an jedem saßen Deutsche 🤡. Nun ja, so hatte man Mal andere Gesprächsthemen.

Tag 4: Mizen Head bei Sonnenschein

Der heutige Tag war fast schon perfekt. Die Nacht hier im Druid Cottage war richtig entspannt und ruhig. Das Frühstück war wirklich sehr gut.

Heute sind wir die Mizen-Halbinsel gefahren. Grandiose Ausblicke und tolle Strecken. Die ersten 12 Kilometer sind wir wieder Thomas Lieblingsstraßen gefahren 🙄, die ich aber immer toll finde 🙂

Von Minute zu Minute wurde das Wetter richtig sonnig.

Erster Zwischenstopp war Altar.

Weiter ging es über unzählige kleine Straßen (man könnte sie auch gering asphaltierte Feldwege nennen) in Richtung Mizen-Head. Der Steile Zugang mit den unzähligen Stufen war es allerdings wirklich wert 😍

Irgendwie läuft uns hier immer die Zeit davon, so daß wir uns dann langsam auf den Rückweg machten. Ich kann jedem nur empfehlen den Caha-Pass zu fahren. Traumhafte Ausblicke, leider ohne sonderlich gute Fotostopp Punkte. Hier noch Bilder der Rücktour nach Kenmare.

Tag 5: Ring of Beara

Auch heute hatten wir wieder traumhaftes Wetter. Wir waren auf dem Ring of Beara. Ein Traum zum Fahren und gucken…

Dann führte uns der Weg über den Healy Pass

Ein Wahnsinns Ausblick hat den nächsten gejagt, aber bisschen fahren wollen wir ja auch

Per Zufall habe ich dann Dursey gelesen. Also ab zur Seilbahn, die aber leider aktuell außer Betrieb ist.

Zwischendurch ein Kaffee-Stop und eine Fahrt durch irre Steinschluchten, die man so leider nicht auf Bild bringen kann

Zum Schluss noch ein Video von irgendwo 😁

Tag 6: Ring of Kerry – Milltown

Gestern Abend im Pub, hinter uns… Deutsche, nächster Pub, neben uns Deutsche… Mit denen sind wir dann wieder ins Gespräch gekommen und haben das ein oder andere Getränk zusammen genommen. Da uns die Unterkunft in Kenmare so gut gefallen hat:

Heute sind wir den Ring of Kerry gefahren. Na ja zumindest zeitweise. Nur auf dieser Strecke zu bleiben wäre echt schade.

Blick auf die Insel Valentia

Hier waren wir 2016 auch schon einmal

Tag 7: Milltown – Dingle Halbinsel – Abbeyfeale

Irland ohne Regen wäre komisch. Heute hätten wir allerdings gerne drauf verzichtet. Die Dingle-Halbinsel stand auf dem Plan. Leider gab’s aber nur viel Nebel, Wolken und Regen.

Blennervill Windmill war der einzige Punkt den wir heute machen konnten.

Ein Bild noch wie in 2016, nur ohne Motorräder und ohne Besichtigung

Thomas musste heute erst Mal wieder den Mechaniker machen. Ich habe ein Schraube von der Motorradkofferhalterung verloren. Wie das geht ist uns ein Rätsel. Ich vermute, dass die bei der Reifenmontage in der Werkstatt nicht richtig festgezogen wurden. Wie auch immer, hier Ersatz zu besorgen war ziemlich easy. Da gehste in einen gut sortierten Eisenwarenladen und bekommst passige M10 Feingewinde. Das hatte ich zu Hause nicht so einfach.

Die Unterkunft und das gute Abendessen haben uns dann aber doch noch den Tag gerettet

Tag 8: Abbeyfeale – Bunratty

Heute ging es trocken aber kalt Richtung Bunratty Castle. Zuvor hatten wir einen Zwischenstopp in Limerick.

Der Weg nach Bunratty war überschaubar und hier hatten wir uns auch schon ein B&B gebucht. Sehr hübsch und absolut ruhig gelegen.

Nun aber noch Bunratty. Hier kann man diverse typische Häuser der irischen Geschichte sehen. Ich fand es total interessant. Achtung, es folgen viele Bilder 😅

Das B&B war wieder super:

Tag 9: Bunratty – Burren – Galway

Heute sind wir von Bunratty nach Galway weiter gefahren. Da wir den Wild Atlantik Way schon kannten, sind wir durchs Inland gefahren. Das war eine absolute Fehlentscheidung und ziemlich langweilig. Einzig ein paar Kurven ließen dem etwas Gutes abgewinnen. Die Abfahrt zu den Burren haben wir dann auch komplett verpasst.

Jetzt haben wir im Studentenwohnheim in Galway eingecheckt. Morgen wird ausgeschlafen und das Motorrad nicht bewegt 😁

Tag 10: Galway

Nachdem wir gestern viel Pub-Feeling hatten, ging es relativ spät los zum Sightseeing. Aber erst noch ein kleiner Musikalischer Beitrag

Und nun Galway:

Tag 11: Galway – Westport

Heute gab es viel Landschaft. Und noch besser, es war den ganzen Tag trocken bei im Schnitt 20 Grad. Perfektes Motorradwetter.

Unseren ersten Punkt konnten wir schon mal nicht anfahren. Gesperrt 😎. Aber es gab auch so genug zu sehen.

Die letzten drei Bilder sind Rosserilly Abbey. Eine ziemlich großes ehemaliges Kloster. Hier werden auch gelegentlich noch Menschen begraben.

Immer wieder führte uns der Weg durch den Connemara Nationalpark. Hier waren wir schon einmal, dennoch war es wieder toll. Diese Landschaft ist unbeschreiblich schön.

An diesem Wasserfall waren wir auch 2016.

Doolough Valley

Tag 11: Westport – Ballina

Heute ging es bei bestem Wetter in den County Mayo. Ich kann diese Seite der Insel mit bestem Gewissen empfehlen. Ganz besonders Archill Island. Von wenigen Wolken abgesehen war das tolles Motorradwetter und angenehme Temperaturen.

Dann standen wir an diesem Andachtsstein und das hat mich schon ziemlich bewegt. Leider habe ich die Geschichte dazu erst später gegoogelt, sonst hätte ich Leostein dort gelassen. Es hätte sich für mich gut angefühlt.

https://www.mayonews.ie/component/content/article?id=14058:..

Ausschnitt:

Ein finnischer Student forderte Freunde auf, noch ein Foto von ihm mit dem Meer im Rücken zu machen, kurz bevor ihn eine Welle in den Atlantik spülte und sein Leben forderte.

Die Leiche des 23-jährigen Markus Nieminen wurde am Samstagabend vor der Küste von Achill bei Cloughmore aus dem Meer geborgen, zwei Tage nachdem ihn die Welle am Donnerstagnachmittag ins Wasser gezogen hatte.

Der Student des Waterford Institute of Technology (WIT) wurde auf Felsen entlang des Atlantic Drive mit dem Rücken zum Meer fotografiert, als ihn eine Welle von hinten traf und ins Meer spülte. Herr Nieminen war mit drei anderen Studenten des WIT zusammen und hatte sie gebeten, noch ein Foto zu machen, bevor sie ihre Reise fortsetzten.

Die drei Freunde sahen, wie die Welle Herrn Nieminen ins Meer zog, und zwei von ihnen rannten zu einem nahe gelegenen Haus, um Alarm zu schlagen und ein Seil zu holen, um zu versuchen, ihren Freund zu bergen. Herr Nieminen versuchte, zum Ufer zu schwimmen, konnte dies jedoch aufgrund der Kraft und Wildheit des Meeres nicht tun, und er konnte nicht gerettet werden.

Weiter führte uns der Weg über Belmullet bis nach Blacksod und zurück nach Ballina, wo wir heute in einem eher schlechteren Hotel übernachten werden.

Leostein

Leonie ist vor nunmehr über drei Jahren verstorben. Wo immer ich hin reise nehme ich einen von Anja, ihrer Mutter, gemalten Stein mit. Dieser bleibt dann im jeweiligen Land um Leonie mit auf die Reise um die Welt zu nehmen ❤️

Seit mehr als zwei Jahren begleitet mich Leo mit einem Schutzengelstein.

In Galway stellte ich in der Tiefgarage fest, dass der Stein nicht mehr da war. Das war unglaublich, denn ich hänge an solchen Dingen. Ich habe meinen Tankrucksack mehrfach angesucht, bin unter das neben mir stehende Auto gekrabbelt….. Nichts 😢. Zum Glück hatte ich noch das Armband, welches Leo mir damals im Krankenhaus gemacht hat. Das war ein kleiner Trost.

Als wir gestern bei unserer tollen Unterkunft in Rosbeg ankamen und ich in den Rucksack fasste war auf einmal mein Stein wieder da. Haltet mich für sentimental, aber ich habe mich unendlich gefreut. Es ist eben nicht nur ein Stein für mich ❤️

Tag 12: Ballina – Donegal

Heute gab es wieder einige Feldwege und leider bewölkten Himmel. Irgendwann haben wir uns sogar für die Regenjacken entschieden. Das wäre aber gar nicht nötig gewesen. Mit meinen Routenpunkten habe ich dieses Mal eher Pech. Oft sind die jeweiligen Castle oder Abbeys geschlossen oder aber nur zu hohen Preisen zu besichtigen. Nicht weiter tragisch, gucken wir halt Landschaft 😉

Dann landeten wir per Zufall an einem sehr schönen Küstenabschnitt.

Hier in der Gegend von Sligo und Donegal fährt man ubrigens häufiger Mal ins Nicht-EU Ausland 🙂. Man merkt das allerdings erst wenn man plötzlich nur noch 30 fahren darf. 30 Meilen = 48 km/h 😉. Kurz gesagt, wir waren heute mehrfach in Nordirland.

Tag 13: Donegal – Derry/Londonderry – Letterkenny

Derry/Londonderry. Die Wandbilder hatten es mir schon in Belfast angetan.

Mit den Motorrädern in Städte ist nicht so toll, deswegen auch leider keine längere Tour durch Derry/Londonderry. In Klamotten ist das nichts.

Weiter ging es Richtung Buncrana. Noch ein bisschen am Atlantik und durch die Berge. Bei trockenem Wetter – aber auch heute wieder bewölkt, konnten wir noch schöne Kurven fahren. Zunächst wechselten wir per Fähre Mal die Seite.

Weiter ging es Kreuz und quer Richtung Letterkenny.

Und dann mussten wir den letzten Stop canceln. Eine massive Regenwand zog auf und die letzten 30 Km mussten wir im Starkregen über die Berge. Schön ist was anderes. Tropfnass kamen wir in Letterkenny an und jetzt ☀️⛅

Tag 14: Letterkenny ohne Giants Causeway und Mussenden Tempel

Leider wurde es statt besser noch schlechter, sehr viel schlechter. Es hat nur geregnet und dazu kam Sturm. Die Entscheidung fiel leider ziemlich schnell: Giants Causeway muss ausfallen. Damit dann auch Mussenden Tempel. Echt schade, denn auf den Giants Causeway hatte ich mich sehr gefreut. Nun habe ich es also beim zweiten Mal Irland auch nicht geschafft.

Ab 14.00 Uhr wurde es etwas besser und nur im Zimmer war keine Option. Also marschierten wir bei heftigen Gegenwind in die Weltstadt Letterkenny 😎. Ein paar Bilder:

Nett waren die diversen Wandmalereien

Wenigstens fanden wir dann einen super tollen Pub. Auch beim Abendessen hatten wir richtig Glück.

Direkt bei unserem B&B gab es dann noch einen gemütlichen Pub zum Abschluss.

Tag 15: Letterkenny – Newgrange – Dublin

Der Weg nach Dublin war ebenfalls eine Wasserschlacht. Stellenweise gab es Hagel und ganz gelegentlich sogar Sonne.

Die letzten drei Bilder sind aus Newgrange wo wir eine Ausstellung zu den Ganggräbern besuchten.

Tag 16 und 17: Dublin und das Fährchaos

Ich nutze die Wartezeit an der Fähre, haben bereits mehr als zwei Stunden Verspätung.

Meinen gestrigen Geburtstag haben wir in Dublin verbracht. Freundlicherweise war das Wetter auch gut, so dass ich den Tag sehr genossen habe. Wir hatten Hop on Hop off Tickets, sind aber auch sehr viel gelaufen.

Gefeiert gaben wir dann tatsächlich ein wenig in der berühmten Temple Bar.

Auf dem Weg zu unserer ehrwürdigen Unterkunft, der DCU

Am nachsten Morgen ging es dann zu Fähre. Geplante Abfahrt 14.45…. und dann kam es so anders. Gegen 11 Uhr waren wir im Hafen. Wir wussten, dass der Check In offen ist und ab 13 Uhr Boarding sein sollte. Der Check In lief gut und die Sonne war uns auch gnädig. Gegen 13.30 wunderten wir uns dann doch, dass nicht passierte. Na ja, Verspätung, kann ja Mal passieren. Um 15.50 bekam ich per SMS die Nachricht, Verladung erst in 60 Minuten. Die Getränkeautomaten und die Snacks waren da schon lange komplett leer. Mitarbeiter Fehlanzeige. Um kurz nach 18 Uhr Tat sich was. Die Motorräder durften als erst an Board. Um 18.30 saßen wir in der gebuchten Stena Launch und schauten uns beim Kaffee die Verladung an. Kurz nachdem die Autos rein fuhren, führen sie auch wieder raus. Dann eine Durchsage, die kaum jemand verstehen konnte. Es war uns klar, dass wir die Fähre wieder verlassen müssen. Super! Ich hatte das B&B schon auf dem Laufenden gehalten, aber keine Rückmeldung. Die Servicemitarbeiterin (und diese nahm ihren Beruf wirklich ernst!) half uns dann, mit dem B&B zu telefonieren. Plan war um 21. Uhr Abfahrt und 0.20 Ankunft, fünf Minuten Fahrzeit.

Es kam anders 😤. Die Fähre aus Hull hatte zwei Stunden Verspätung. Bis sie entladen und wieder beladen war, war es 23.30. Die Motorradfahrer waren diesmal fast die letzten und wir waren alle total durchgefroren. In der ganzen Zeit gab es von Stena keinerlei Informationen. Es gab weder Wasser noch eine Verpflegung (es waren viele Familien im Hafen). Um ca. 22 Uhr wurde dann doch noch Wasser und wohl kleine Snacks verteilt. Wir haben davon allerdings nichts gesehen. Um 03.30 kamen wir letztlich im B&B an. Die ältere Dame kam im Nachthemd, Bademantel und Barfuß die Treppe runter um uns noch rein zu lassen. Wir waren ihr total dankbar. Wenigstens drei Stunden schlafen. Frühstück war nur bis 8.30 Uhr.

Tag 17 und 18: Dublin – Hull und ab nach Hause

Ganz anders dann die Abfertigung bei P&O. Abfahrt 20.30 – Check in ab 15 Uhr. Boarding ab 15.30. um 16 Uhr saßen wir mit unserem Bier am Sonnendeck. Absolut gut organisiert und fachmännisch abgewickelt.

Den Abend ließen wir mit einem netten deutschen Pärchen in der Sunset Bar ausklingen.

Gegen 16.30 Uhr war ich dann nach rund 5.055 km wieder zu Hause.

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