Motorradfahren – eine Leidenschaft, die ich nun seit 2014 habe.
Es begann mit einer Reha. Meine damaligen Mitstreiter (an dieser Stelle erwähne ich mal, dass ich mit Männern deutlich besser klar komme als mit Frauen – vor allem wenn sie das Tussi-Gen haben) fuhren Motorrad. Immer wieder erzählten sie auch von Touren, von Ihren Motorrädern, vom Feeling….
Dann kam mein Therapeut ins Spiel. Er fragte mich eines Tages „was haben Sie eigentlich jemals für sich selbst gemacht?“. Haus, Garten, Kind, Job….. „Nein, nur für sich ganz allein?“ – Dazu konnte ich ihm leider keine wirkliche Antwort geben. Auf die Frage, was ich denn gern einmal nur für mich machen möchte kam sofort: Motorrad fahren. Das war losgelöst von den Erzählungen meiner Mitstreiter, es war schon lange ein Traum. Als Jugendliche fehlte mir das Geld, als junge Erwachsene war ich schon mit Eigentum beschäftigt, in den 30igern war ich alleinerziehende Mutter…. Jetzt allerdings war die Zeit reif.
Am 25.07.2014 habe ich meinen Führerschein gemacht. Der Weg bis zur Prüfung war lang, steinig und teuer. Der Fahrlehrer, seinerseits vom richtig alten Schlag, hatte ein ernsthaftes Problem mit einer Frau und dem Wunsch nach Motorradführerschein – und dann noch in dem Alter (er selbst war Mitte/Ende 60 Jahre alt). Nun ja, letztlich konnte er dann aber nichts machen und ich hatte den Führerschein.
Dann war mir das Glück hold: eine Bekannte aus Berlin wollte zu dieser Zeit ihr Motorrad verkaufen. Da ich sie kenne und weiß, dass ihr Mann sich immer um alles kümmert, die Maschine oft in der Fachwerkstatt gewartet und instandgesetzt wurde und nur auf Langstrecken lief, habe ich mir spontan Erna gekauft.
Erna war (oder ist immer noch? Ich habe sie 2018 verkauft) eine Honda CBF600 SA. Ein tolles Motorrad, gerade für Anfänger wirklich gut zu händeln und sehr gutmütig. Ich habe unglaublich viel Spaß mir ihr gehabt – und viele Umfaller. Leider ist es so, dass ich gerade mal 162,5 cm (auf die ,5 lege ich besonders Wert) lang bin und somit auf jedem Motorrad Probleme habe den Boden vernünftig zu erreichen. Nachdem ich mehrfach auf der Nase gelegen habe (nie mit Personenschaden), habe ich mir Gedanken um eine Veränderung gemacht.
So kam dann 2018 meine Karla ins Haus. Eine Kawasaki Vulcan S. Wenn ich Erna schon geliebt habe – und als meine erste Motorradliebe werde ich immer an sie denken – so ist das Fahren mit Karla ein Träumchen. Ich komme immer und jederzeit mit den Füßen standfest auf den Boden. Ich kann endlich auf der Straße wenden, ich fahre über Schotter (wenns denn sein muss), über Feldwege und Grasnaben und habe jederzeit das Gefühl sie zu beherrschen. Einen besseren Tausch konnte ich aus heutiger Sicht gar nicht machen. Zumal ich auch diesmal Glück hatte: das Angebot war Top und es gab keinerlei Grund lange zu zögern.
Was wir so miteinander erlebt haben und zukünftig erleben werden, gibts dann auf Folgeseiten zu lesen.