Narvik nach Hennigsvaer

Erst mal das Ende und der Anfang des gestrigen/heutigen Tages:

Heute bin ich in Richtung Lofoten gefahren. Nach meiner Planung (…..) wäre heute übrigens Halbzeit meiner Reise.

Ich bin allerdings nicht den Weg, den man oben angezeigt bekommt gefahren sondern habe den Weg über Bognes und dann Richtung Lodingen gewählt. Verbunden damit zwei Fährfahrten – aber bekannterweise liebe ich das ja auch.

Mein Bild des Tages:

Mein geplante TomTom Route war mal wieder von Bushaltestellen gekrönt (heißt z. B. die Route biegt mal ab und überlegt sich nach 500 Metern, dass ich wenden soll). Also bin ich wieder einmal mit Google Maps gefahren. Die Aussichten waren wie immer genial. Ich muss mich nicht wundern, wenn ich nie am Ziel ankommen, wenn ich ständig zum Fotografieren stehen bleibe. Aber was solls.

Erster Stopp war heute Laukvik Lighthouse. Hübsch da:

Und jetzt mache ich mich kurz unbeliebt: Frage an meine ganzen Katzenfreunde…. was treibt jemanden dazu seine Katze auf eine Rundreise über mehrere Wochen im Wohnmobil mitzunehmen? Ich habe das jetzt ganz oft gesehen. Abends gibts dann ne Ausgehrunde, die Katzen peitschen mit dem Schwanz hin und her und nach Wohlfühlen sind das ganz sicher nicht aus. Auch wenn Oskar hier einziemlich hübsches Exemplar war:

Die Sidpollnes Church konnte ich allerdings nicht anfahren, denn die Zufahrt war nur für Gäste des CP gestattet. Für Einwohner gibt’s sicher ne Sonderregel, mich hats aber geärgert. Nur gut, dass etwas außerhalb dann ein Aussichtspunkt kam:

Anschließend war ich in Kabelvag an der Kirche. Überraschung: gerade als ich kam, kam natürlich wieder ein Reisebus…. Wie eigentlich immer: Deutsche. Ansonsten gibt’s hier nur Reisebusse die Asiaten befördern:

Auf dem Parkplatz der Kirche war ein Fahrzeug liegen geblieben. Just als ich also zum Auto wollte, stellte sich der Abschlepper hinter mich. Ist ja kein Ding, warte ich halt. Das Ehepaar mit dem defekten Wagen war im höheren Rentenalter angesiedelt. Der Blick den der Mann seiner Frau zuwarf als aus dem Abschlepper eine kleine zierliche, volltätowierte und gepiercte Frau ausstieg, war unbezahlbar.

Zu guter Letzt wollte ich nach Hennigsvaer. Genauer gesagt: ich war auch da. Aber der Trouble mit den Straßen, Wohnmobilen, Menschen, Hunden und Autos war mir eindeutig zu viel. Ich werde es mir morgen früh überlegen ob ich nochmal hinfahre, denn das Örtchen an sich sah schon nett aus. Und den legendären Fußballplatz auf der Klippe wollte ich eigentlich auch sehen. Aber es ist nicht so wichtig, dass ich mir dafür extra Stress mache.

Jetzt stehe ich an einem Wohnmobilstellplatz direkt in einer kleinen Bucht. Dummerweise hat sich die Temperatur von heute Morgen 20 über heute Mittag 28 bis jetzt auf 16 Grad abgekühlt. Zum Schlafen aber sehr gut und gegenüber sind Küche, WC und Duschen. Auch noch kostengünstig das Ganze – nur Strom gibt’s heute nicht, muss also mal schneller tippen als sonst 😊. Der Standplatz liegt übrigens am Trollfjord!!! Das kann nur was gutes heißen 🙂

Anekdote von gestern noch: Als ich meine Kaffee-Latte-Zimtschneckenpause machte, kam ein weiteres Auto VW T5/6 Größe angefahren. Es stieg eine Frau, grob Anfang der Hippie-Zeit 18 geworden aus und fragte mich: Sagen Sie mal, kann man hier parken und übernachten? Ich habe keine Ahnung, antwortete ich, aber rund 25 km weiter ist ein CP mit sehr gut ausgestatteter Küche und sauberen, neuen Toiletten direkt am Wasser. Sogar ein Restaurant ist dabei und die Pizza könnte ich sogar empfehlen. Kostet allerdings 38 Euro die Nacht inkl. Strom (für manche Regionen hier fast schon ein Schnäppchen). Gegenfrage Frau: Gibt’s da auch vegane Pizza? (Nein nur vegetarisch) Hört man die Möwen sehr laut? (Ja, wir sind am Wasser). Gibt’s da Mücken? (ja, wir sind immer noch am Wasser). Gibt’s da Kinder? (Ja, ist ein CP, fahren oft Familien hin)…. Manchmal bin ich sprachlos. Gesehen habe ich sie übrigens nicht auf dem CP.

Ach und dann habe ich mich heute schon selbst verarscht: Ich fahre aus einer Nebenstraße raus. Da ich chronisch neugierig bin, weiche ich des Öfteren mal von der Route ab. Ich lasse dann einfach das Navi den Weg wieder neu suchen. Heute also Navi: rechts abbiegen. Mache ich, kein Ding. Doch dann sehe ich in der Fern schon das runde Schild mit dem roten Rand „Durchfahrt verboten“. Gut, anhalten konnte ich an der Stelle nicht, also erst mal noch Stück weiterfahren. Beim näherkommen konnte ich dann erkennen: Rundes Schild, roter Rand und im Schild eine so gut wie nicht mehr lesbare 60. Gut, dass ich nicht gewendet habe und direkt den Kurs auf das Verkehrsschild genommen habe. Das ist hier übrigens häufiger der Fall, dass die Schilder so verblasst sind, dass man sich eben ausdenken muss, was gemeint ist.

3 Kommentare zu „Narvik nach Hennigsvaer“

  1. Danke für deinen Bericht. Dein Bild des Tages ist wirklich der Knaller. Was deine Katzenfrsge angeht: nein, auch ich finde das für Katzen nicht klasse, sie über Wochen mitzunehmen. Theo würde uns – wenn er es könnte – den Mittelfinger zeigen. Wohl die wenigsten Katzen mögen an der Leine geführt werden. Und wochenlangen Leben im Auto re Stress pur.
    Die Hippie-Tante war ja wohl mal wieder der Knaller. Du triffst aber auch immer Leute 😉. LG

  2. Also wenn man das so liest… Wenn du wieder kommst, musst du neu einzivilisiert und an Menschen gewöhnt werden 😉
    Ansonsten – ich liebe es deine Berichte und Bilder zu gucken. Aber du kannst doch nicht immer wieder so abrupt aufhören 😉

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