Alesund nach Oledalsvegen

Hinweis: die Videos nach Möglichkeit immer im Volltextmodus ansehen, sonst fehlt die Hälfte bei kleineren Bildschirmen!

Ich dachte eigentlich, dass nach dem gestrigen Tag und dem Geiranger Fjord es kaum etwas geben dürfte, was diesen Tag toppt. Tja, falsch gedacht 😊

Zunächst noch mal zu gestern: Ich hatte wirklich einen schönen Tag und am Abend noch sehr lange mit Volker und Gerhard, die ihr auf der vorherigen Seite sehen könnt, gehabt. Also ihr beiden: falls ihr hier mal rein seht – hat echt Spaß gemacht mit euch.

Ich lasse noch mal ein paar Bilder vom gestrigen Abend da:

Überraschenderweise war ich relativ zeitig wach. Nachdem ich mich soweit gerüstet hatte und sich nebenan immer noch nichts getan hat, bin ich (leider) ohne vernünftige Verabschiedung losgefahren. Ich hatte allerdings auch einen relativ straffen Zeitplan, Ja, ich weiß das ich Urlaub habe, aber ab Morgen soll das Wetter umschlagen. Von daher war es mir heute wichtig, die geplante Tour durchzuziehen.

Mein erstes Ziel waren die Trollstigen:

Ich fand den ganzen Touristenrummel zwar wieder ziemlich nervend, aber andere haben schließlich auch das recht, sich alles anzusehen. Um dem aber zu entfliehen, habe ich mich entschieden eine Ecke weit hoch zu wandern. Das ich dabei auf Frauen in Sommerlatschen bzw. FlipFlop getroffen bin (und die natürlich nach ein paar Metern umgedreht sind) war schon sehr lustig zu beobachten.

Nun wird es etwas besonders:

Leosstein

Hallo Leo,

ich weiß, du liebst das Meer, aber manchmal muss man ja auch die Sichtweise ändern. 

Seit vier Wochen fährst du nun auf dem Amaturenbrett, damit du auch gut sehen kannst, durch Finnland und Norwegen. Mehrfach habe ich Plätze gehabt, wo ich dich lassen wollte. Im letzten Moment habe ich es mir aber immer anders überlegt.

Heute nun bin ich am Trollstigen. Auf halben Weg auf die Spitze habe ich mir überlegt, dass hier ein toller Platz für dich wäre. Also habe ich umgedreht und dich geholt. Hier hoch kommen nur die Menschen, die sich die Mühe machen, die grandiose Natur in Ruhe zu sehen. Die meisten Touristen bleiben auf den Aussichtsplattformen. 

Du hast einen unfassbar schönen Blick ins Tal. Zugleich kannst du auf den Wasserfall schauen. Auf den anderen drei Seiten hast du die Berge, an manchen Stellen auch noch mit Schnee bedeckt. Du siehst die Serpentinenstraße und kannst regelmäßig über die Bekloppten lachen, die Angst vor den Spitzkehren haben aber unbedingt mit ihren riesigen Wohnmobilen – oder schlimmer noch: mit Auto und Wohnwagen -hier hoch wollen. Im Winter wirds hier oben sicherlich auch zauberhaft, wenn das ganze Gebiet mit Schnee bedeckt ist und eine wunderbare Ruhe herrscht. 

Ich habe dir als Unterlage einen hübschen glitzernden Stein hingelegt. Und wer weiß, vielleicht traut sich ja auch jemand dich mitzunehmen an einen Anderen schönen Ort.

Ich hoffe, es gefällt dir hier.

Nachdem ich wieder unten war ging es weiter.

Per Zufall bin ich an einem sehr schönen Wasserfall gelandet. Wasserfallbilder und Videos gibt’s die nächsten Tage wohl noch häufiger:

Bei dem Video hatte ich tatsächlich etwas Angst um mein Handy. Das war schon ziemliche Akrobatik 🙂

Tja und dann habe ich es mir nochmal gegönnt: Geiranger bei Sonnenschein. Ich bin ja ein richtig schlaues Füchschen. Und natürlich bin ich weit und breit die einzige die logisch denken und vor allem vernünftig Autofahren kann. Deshalb bin ich in meiner Weisheit die Serpentinen runter anstatt hochgefahren. Beim Hochfahren quälen sich alle immer sehr mühevoll und es staut sich regelmäßig sehr heftig. Das Problem hatte ich damit also nicht. Ich bin gut, oder?

Tja, und dann kam der weitere Weg: wenn man am Geiranger runterfährt, geht’s auf der anderen Seite auch wieder hoch. Die sah zunächst mal recht easy aus. War sie aber nicht. Es ist eigentlich völlig egal wie rum man fährt, man hat ohnehin Serpentinen – auf beiden Wegen. Also doch nicht so schlau wie ich dachte. Allerdings muss ich zu meiner Ehrrettung sagen, dass entgegen der Masse zu fahren trotzdem hilfreich ist, denn es herrscht einfach weniger Verkehr in die andere Richtung.

Auf der gestrigen Bootsfahrt zum Geiranger wurden wir übrigens per Audioguide mit sehr interessanten Informationen versorgt. Auch das Leben der Bergbauern, die früher am Fjord ihre Höfe bewirtschaftet haben, wurde immer mal wieder thematisiert. War sehr interessant. Die interessanteste Information war allerdings, dass das Befahren des Geiranger mit den großen Kreuzfahrtschiffen bis 2026 stückweise begrenzt wird. Dann dürfen ohnehin nur noch Schiffe in den Fjord, die besondere umwelttechnische Auflagen erfüllen.

Gleich am Geiranger ist der Dalsnibba mit fast 1500 m Höhe. Den musste ich natürlich auch hochfahren. Ziemliche teure 10 km (fast 30 Euro), aber eine Aussicht, die unvergleichbar ist. Ich habe die Ausgabe nicht im Geringsten bereut!

Nun stehe ich mal wieder irgendwo im Nirgendwo, denn mein eigentliches Ziel habe ich nicht mehr erreicht. Irgendwann ist man einfach zu müde, da macht es Sinn, anzuhalten und Pause zu machen. Wenn ich allerdings gewusst hätte, was mich hier noch erwartet….. Als ich eben aus dem Auto sah, dachte ich noch, was macht der Reisebus hier auf dem Parkplatz vom Campingplatz? Jetzt weiß ich es: Masseninvasion von Reisenden. Das gibt morgen harten Kampf um die Duschen, oder die fahren so früh los, dass ich danach meine Ruhe habe. Es ist wirklich so ein bisschen unfassbar 🙂

2 Kommentare zu „Alesund nach Oledalsvegen“

  1. Toller Bericht, tolle Videos.
    Doch am meisten berührt hat mich heute Leosstein. Daran habe ich jetzt echt ein wenig zu knabbern. Schön geschrieben – und auch wenn ich noch nie dort war – vom Gefühl her, der Beschreibung her und der Fotos her den richtigen Platz für Leos Stein ausgewählt. LG

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