Auch heute Morgen schien die Sonne, auch wenn es ziemlich frisch war. Ich hatte mir gestern ja schon die Wanderung vorgenommen. Erfreulicherweise war der Startpunkt keine 10 Minuten von meinem Standplatz entfernt. Der Einstieg war nur sehr schwer zu finden, aber dann gings immer dem Trampelpfad hinterher. Eigentlich ist das ja meistens mehr ein kraxeln denn ein Wandern. Aber ich hatte das erklärte Ziel da hoch zu kommen und tolle Bilder zu machen. Und ganz ehrlich, so ein bisschen bin ich schon stolz auf mich, dass ich trotz meiner ausgeprägten Unsportlichkeit oben angekommen bin.
Die Aussicht war einfach grandios:









Ober saßen dann zwei Mädels und machten sich Pfannkuchen 😊 Ich habe innerlich total gelacht. Beim Abstieg sah ich dann aber, dass sie kurz unterhalb der Spitze auch übernachtet haben.
Beim runterlaufen konnte ich dann in der Ferne schön mein Auto sehen…. Und die Fähre, die eigentlich erst um 13 Uhr fahren sollte. Zu Hause hatte ich mir zwar die Abfahrt 11 Uhr notiert, aber die gestrige Recherche im Internet ergab eben 13 Uhr. Um 10:45 war ich dann an der Fähre und was war: Sie legte gerade ab. Die Fährzeiten sind hier nämlich circa Zeiten.

Vier Stunden hier rum stehen stand nicht zur Debatte – also noch mal schauen, was ich hier noch machen könnte. The „frozen“ arctiv waterfall…. Hört sich gut an, fahre ich mal hin. Das Ergebnis:


Auf dem Rückweg dann das nächste Problem: Vollsperrung. Aber im Grunde war das ohnehin egal, denn die Fähre um 15 Uhr, auf die ich nun wartete, schloss leider auch ganz pünktlich. Diesmal allerdings, weil sie voll war. Diese Fähre hier kann man auch nicht reservieren. Man wird mitgenommen oder auch nicht.
Neues von der Chaosqueen 😊. Nachdem ich gestern dann erst um 17 Uhr die Fähre nehmen konnte, kam ich also – nein nicht in Andenes, so wie ich das im Kopf hatte, sondern in Botnhamn an. Darauf hat mich allerdings erst eine Niederländerin auf der Fähre aufmerksam gemacht. Schöner Mist, das schaffe ich nie bis zur Fähre Gryllefjord. Und natürlich hatte ich gerade zuvor die Waltour für den nächsten Vormittag – also heute – gebucht.
Nichts wie ans Handy und versuchen umzubuchen. Mein Englisch ist ja durchaus bescheiden, aber irgendwas geht ja immer.
Zunächst habe ich noch den Versuch unternommen über Senja (die Insel) es noch bis zur Fähre zu schaffen, aber das war schier unmöglich. Also habe ich irgendwann auf entspannt Modus geschaltet und bin bis zum einzigen Campingplatz auf dieser Seite der Insel gefahren. Toller Platz, eingebettet von Bergen mit Wasser vorm Fenster – nur das Wetter war mehr oder weniger ätzend. Dennoch habe ich einige tolle Bilder für euch:




Eissee: sehr beeindruckend:


Nach einer sehr entspannten Nacht konnte ich es heute Morgen etwas ruhiger angehen lassen. Die Duschen hier waren ein Traum, sauber, neu und mit Platz. Beim Kaffee kam ich dann mit einem Pärchen aus dem Heidekreis ins Gespräch. Da werden wir uns wohl die nächsten beiden Tage häufiger sehen, denn auch sie wollen die Walfahrt machen.
Die gute Nachricht: mein Termin wurde ohne Probleme umgebucht, wenngleich auch erst auf morgen Nachmittag um 16 Uhr. Heißt demzufolge, ich bleibe einen Tag länger in Andenes. Auch nicht so tragisch, irgendwann muss ich auch mal meinen Haushalt machen und Wäsche waschen 😊.
Ob ich mir heute Nachmittag noch etwas auf der Insel Andoya ansehe, entscheide ich, wenn ich da bin. Zumindest soll das Wetter „drüben“ besser sein und für die morgen geplante Waltour ist sogar etwas Sonne angesagt. Ich werde berichten.
Ansonsten noch ein typisches Erlebnis hier: Der größte Anteil an Wohnmobilen ist tatsächlich aus Deutschland. Und insbesondere, wenn man in einer langen Kolonne fährt, kann man sich sicher sein, dass das erste Wohnmobil ein deutsches ist: Vorzugsweise mit Kennzeichen aus Thüringen und Bayern. Und nein, die machen garantiert keinen Platz um die PKW durchzulassen. Während wirklich die meisten anderen mal in eine Haltebucht fahren, scheint das für die Deutschen ein „no go“ zu sein.
Kleiner Exkurs zum gestrigen Tag: ich stehe an dem schon erwähnten Wasserfall und schlagartig fangen beide Handys an einen lauten, ziemlich ätzenden Ton abzugeben. Ich hab mich total erschrocken. Bis ich raus bekam worum es geht: In Norwegen wird wohl Gelegentlich die Katastrophen Warn-App getestet. Und gestern Mittag war scheinbar so ein Testtag. Ich sag ja, hier ist man vor nichts sicher 😊
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Chaos Queen beschreibt dich echt gut – aber normal geht ja bei dir auch nicht. Wieder einmal eine tolle Fortsetzung deines Berichtes mit tolle Bildern. Danke dafür LG
Bilder wie immer ein Traum. Sei stolz auf dich bzgl deiner morgendlichen Wanderung – für jemanden, der nicht gerne bergauf wandert – Respekt.
Fähre fahren ist ja wohl wirklich ein Erlebnis. Weiterhin viel Spass und tolle Berichte und Fotos für uns Leser LG Bine