Ihr ahnt es schon, ich habe ein Zeitproblem um mich meinem Umbau zu widmen. Blöderweise muss ich auch mal arbeiten, hatte zwischenzeitlich einige schöne Kurztripps/Urlaube und mir die Weihnachtszeit zum weiteren Ausbau vorgenommen. Gut, bei Minusgraden, Regen und feuchter Luft ist da auch nur sehr bedingt etwas möglich.
Trotzdem habe ich es geschafft, die Bodendämmung fertig zu bekommen. Natürlich nicht, ohne mir selbst ein paar Hindernisse einzubauen.
Der Bodenaufbau ist wie folgt: Dachlatten, Brantho-Korrux, Styrodur 30 mm, Laminatunterlage, Bodenplatte – der Rest ist noch unklar:



In meiner Phantasie ist ja immer alles ganz easy. Und da ich ständig lese und auch ziemlich viele YT Videos schaue, wusste ich natürlich genau was ich tue….
Die Leisten habe ich schon vor Wochen gekauft und im Carport gelagert. Es wäre aber auch schlau gewesen, die Leisten wenigstens so zu lagern, dass sie sich nicht verdrehen können. Nun ja. Ich hatte mich dazu entschieden, die Leisten auf den Sicken (das sind die Erhöhungen im Boden) zu verkleben. Hintergrund war, dass ich die Täler (also die tieferen Stellen) nicht vollflächig verschließen will, damit Kondenwasser oder auch Wasser nach einer eventuellen undichten Leitung, ablaufen bzw. ablüften kann. Die erste habe ich also vollflächig mit Sikaflex 252 verklebt. Ich habe als Abstandshalter zwischen Sicke und Leiste Zahnstocher gelegt, damit der Kleber nicht links und rechts rausgedrückt wird, sondern das tut was er soll – die Leisten mit dem Blech verkleben. Nachdem ich mich nach der ersten Leiste „erstaunt“ gewundert habe, wie viel Material da drauf geht, habe ich die nächsten nur noch punktuell geklebt. Hält übringens auch hervorragend. Ich hatte aufgrund der Temperaturen da etwas bedenken, aber im Zweifelsfall hätte ich eben noch mal anfangen müssen. War aber nicht nötig, das reist so schnell keiner mehr ab.
Ich neige ja zum Übertreiben – also habe ich den Boden mit Brantho-Korrux eingepinselt. Der dient zum einen zum Schutz des Bodens und als Rostschutz. Eigentlich wollte ich Rollen – blöderweise hatte ich keinen Farbrollerbügel (das Wort kenne ich auch erst seit heute) im Haus für die kleinen Rollen. Hab wohl letztens bisschen zu viel aufgeräumt, also musste ein Pinsel her.
Erste Feststellung: das Zeug ist wie Honig, sieht aus wie flüssige Lakritze – lässt sich also nur schwer verstreichen. Zweite Feststellung: Die Sicken auf dem Boden sind ganz schön hart an den Knien, wenn man keine Knieschoner hat. Dritte Feststellung: Das Zeug scheint seine Verträglichkeit lt. Beschreibung tatsächlich einzuhalten (Geruch usw.). Vierte Erkenntnis: kipp das Zeug besser nicht um. Tja die vierte Erkenntnis hat dann dafür gesorgt, dass ich tagelang versucht habe, das Zeug von den Händen und vor allem Fingernägeln weg zu bekommen. So wie ich das sehe, wird es wohl auch noch ein paar Tage dauern, bis endlich alles weg ist.
Der weitaus angenehmere Teil war das verlegen des Styrodur. Warum Styrodur und nicht Styropor? Recht einfach: Styropor nimmt Wasser auf und Styrodur eben nicht. Sehr wichtig an dieser Stelle, denn alle Materialien die Wasser ziehen sind im Camper Tabu. Das gilt übrigens auch ganz besonders beim Dämmen. Mineralwolle, Steinwolle usw. ist auf keine Fall zu verwenden.


Styropur lässt sich einfach mit einem Cuttermesser schneiden und ist trittfest. Beim verlegen liegt es ja zum Teil auf den Sicken auf, ist also kein geschlossen trittsicherer Boden. Das sollte auch nicht so sein, denn die alte Bodenplatte wird hierauf verlegt. Zunächst noch Trittschalldämmung und dann mit der Hilfe von Kalle und Gabi die Bodenplatte wieder ins Auto verfrachtet:


Schönes Gefühl, wenn wieder etwas sichtbar ist. Insbesondere, da ich die letzten Tage ständig gedanklich mit der weiteren Planung beschäftigt war und ich mir das eben theoretisch nur schwer vorstellen kann. Welchen Bodenbelag ich letzlich nehme, habe ich noch nicht entschieden. Ich schwanke zwischen (hochwertigem) PVC oder Klickvinyl. Letzlich auch eine Gewichtsfrage.
Hört sich interessant und nach verdammt viel Arbeit an. Bin dann irgendwann mal auf das Ergebnis gespannt
LG Bine